Ich liebe den Herbst…die Sonne taucht alles in ein goldenes Licht, die Farben der Natur sind irgendwie magisch und die Luft ist frisch und klar und lädt zum Durchatmen ein.

Vergangene Woche habe ich einen Spaziergang gemacht, um den herrlichen Herbsttag zu genießen. Ich habe mich auf eine Bank gesetzt und den Blättern bei ihrem Blättertanz zugesehen.

Weißt du, mit den Blättern ist es wie mit unseren Gedanken … ich meine stell dir vor, die Blätter, die vom Baum fallen, sind deine Gedanken. Der Wind lässt die Blätter durch die Lüfte tanzen und du beobachtest das quirlige Treiben. Und genauso tanzen die Gedanken durch deinen Kopf und du beobachtest das quirlige Treiben.

Kein Blatt gleicht dem anderen – genauso wie kein Gedanke genau wie der andere ist. Jeder Gedanke ist einzigartig, geprägt von individuellen Erfahrungen und Perspektiven, genauso wie Blätter in Form und Farbe einzigartig sind.

Da ist vielleicht ein buntes Blatt mit einem Gedanken über eine schöne Begegnung, über ein paar liebe Worte oder ein erfolgreiches Ereignis. Andere Blätter wiederum mögen etwas dunkler sein, etwas unheimlich oder belastend.

Beobachte diesen Gedankentanz ohne einzugreifen und ohne dich mit deinen Gedanken zu identifizieren. Jeder einzelne Gedanke hat seinen Platz, keiner ist besser oder schlechter. Du bist nicht deine Gedanken.

Es gibt Tage, an denen ist es windiger und turbulenter und du kannst dem Treiben deiner Gedanken kaum folgen, an anderen Tagen wiederum ist es ruhiger und leiser. Es gibt Tage, da ist der Gedankentanz bunt und hell, an anderen eher grau und dunkel. Und manchmal kommt ein Gedankenblatt immer und immer wieder, an anderen Tagen ist jeder Gedanke nur kurz und flüchtig. Vergiss nicht, wir sind bei all dem nur Beobachter.

Und irgendwann mag der Augenblick gekommen sein, wo der Wind nachlässt und so manch ein Gedankenblatt zur Ruhe kommen kann. Vielleicht sinkt es einfach für eine Weile zu Boden, vielleicht trägt der Wind es ganz fort. Und wenn ein paar Gedanken noch etwas tanzen wollen, lasse sie tanzen.

Es ist okay, es ist der Lauf der Dinge – manchmal ist unser Kopf so voller Gedanken, dass wir gar nicht wissen wohin mit uns. Aber wenn wir uns die Zeit nehmen und diesen Gedanken den Raum geben, den sie brauchen, werden sie langsam ruhiger und leiser und wehen vielleicht auch ganz davon.

Und genau dieses Beobachten aus der Ferne, das Zulassen und Loslassen üben wir in der Meditation. Und je öfter wir das Üben, desto eher werden unsere Gedankenblätter ihren Weg finden und unser Geist zur Ruhe kommen. Namasté